Der Film hat mich berührt und eine neue Sicht auf die Jesus-Figur eröffnet.
Die Interpretation und Aufführung ist natürlich durch die Person Kinski polarisierend und dem zeitlichen Kontext entsprechend eingefärbt. Sieht man davon ab wird Jesus als eine Persönlichkeit mit einer radikalen Weltsicht porträtiert, der sich mittels gewaltfreiem Widerstand und zivilem Ungehorsam gegen die bestehende Ordnung stellt. Es ist auch interessant wie Kinski die Jesus-Botschaft mit ihren puristischen und radikalen Forderungen gegen eine Interpretation zur sozialen Kontrolle und Ordnung und eine machtpolitischen Kirche setzt.
Einleitung des Films:
Ich bin gekommen, die erregendste Geschichte der Menschheit zu erzählen: Das Leben von Jesus Christus. Ich spreche von dem Abenteurer, dem furchtlosesten, modernsten aller Menschen, der sich lieber massakrieren lässt, als lebendig mit den anderen zu verfaulen.
Ich bin nicht der offizielle Kirchenjesus! – Der unter Polizisten, Bankiers, Richtern, Henkern, Offizieren, Kirchenbossen, Politikern und ähnlichen Vertretern der Macht geduldet wird!
Ich bin nicht euer Superstar!
Der seine Rolle am Kreuz für euch weiterspielt, und dem ihr aufs Maul schlagt, wenn
er aus der Rolle fällt!
Ich habe eure Feste und Feiern satt.
Ich ertrage eure Shows und Rituale nicht mehr länger.
Behaltet eure idiotischen Ehren und Preisungen. Ich habe damit nichts zu schaffen. Ich will sie nicht haben.
Ich bin auch keine Stütze von Ruhe und Sicherheit, von Ordnung und Gehorsam.
Ich bin der Ruhelose, der Ungehorsame.
Ich bin der Obdachlose, ohne festen Wohnsitz, der immer und überall Unruhe stiftet.
Ich bin der Aufrührer, der Aufwiegler, der Aufschrei. Ich will die Gefangenen befreien.
Ich will die Blinden unter euch sehend machen.
Ich will die Kranken heilen.
Ich will die Gequälten erlösen.
Ich will die Liebe in eure Herzen werfen. Die Liebe, die über alles Bestehende hinaus greift.
Ich will lebendige Menschen aus Euch machen.
Klaus Kinski
Klaus Kinski (eigentlich Klaus Günter Karl Nakszynski; * 18. Oktober 1926 in Zoppot, Freie Stadt Danzig; † 23. November 1991 in Lagunitas, Kalifornien) war ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Buchautor. Er war auf die Darstellung psychopathischer und getriebener Figuren spezialisiert und zählte in diesem Rollenfach auch international zu den gefragtesten Filmschauspielern. Als künstlerisch herausragend gilt seine jahrelange Zusammenarbeit mit dem deutschen Regisseur Werner Herzog, der ihn in Filmen wie Nosferatu – Phantom der Nacht, Aguirre, der Zorn Gottes und Fitzcarraldo besetzte. International bekannt geworden war Kinski durch Rollen in Edgar-Wallace-Filmen und Italowestern.
Kinski galt als schwierige und zu extremen Gefühls- und Wutausbrüchen neigende Persönlichkeit. Wegen seiner Wutausbrüche bei Interviews und Dreharbeiten wurde für ihn oft der Begriff „Enfant terrible“ verwendet. Er ist der Vater von Pola, Nastassja und Nikolai Kinski.
Definition aus Wikipedia – Klaus Kinski