Interessante Ideen und Deutungen zum Thema „Machteliten“.
Ich finde jedoch die konkrete Überführung in Beispiele etwas zu kurz geraten. Oft wird der Begriff „Machteliten“ und „Eliten“ genau in der kritisierten Art, aufgeladen und beladen, verwendet. Die Definition dass sich die Elite allein aus der Entscheidung an ihnen teilhaben zu wollen konstituiert, deuten ja einen systemischen Ansatz an, der in diesem Vortrag dennoch etwas zurückbleibt. Abgesehen davon finde ich den Vortrag interessant jedoch sehr theoretisch. Dieser theoretische Ansatz lässt die zitierten Einsichten und Deutungen einzelner Philosophen und Denker bedrohlich und entlarvend wirken jedoch fehlt mir oftmals der konkrete Übertrag auf die Weltpolitik. In Teilen ist mir der Einsatz der Zitate etwas zu kollagenhaft und die Alternativen zur repräsentativen Demokratie werden nur Ansatzweise genannt jedoch wenig ausgeführt und historisch eingebettet. Wenn der Vortrag dahingehend verbessert werden könnte würde ich ihn viel uneingeschränkter empfehlen können. Nichtsdestotrotz sind die Gedankengänge bedenkenswert und der Vortrag kann als Anstoss dienen bestehende politische Ordnung und Doktrin zu hinterfragen.
00:01:20 Die Metapher von den Schafen und dem Hirten: Die Beziehung zur Demokratie von unten und von oben betrachtet
00:14:25 Eliten und ihre Herrschaftstechniken: Psychische und physische Machtausübung – Basisideologie von Soft-power als Rechtfertigungsideologie
00:29:33 Volk und Elite: Warum das Volk zum eigenen Wohle belogen werden soll
00:36:54 Affektive und kognitive Mentalvergiftung, um Kritik am Zentrum der Macht zu verunmöglichen – Falschwörter und Denuziationsbegriffe
00:45:50 Die amerikanische Ideologie des Exzeptionalismus
00:55:12 Meinungsmanipulation: Aktualindoktrination – Propaganda in den Medien. Tiefenindoktrination – Schulsysteme im Sinne der Herrschaftsideologie
01:00:44 Tiefenindoktrination: Benevolenz – die Idee vom selbstlosen Imperium zur Durchsetzung des hegemonialen Anspruchs
01:18:13 Tiefenindoktrination: Repräsentative Demokratie zur Abwehr von Demokratie und Unsichtbarmachung alternativer Demokratiekonzeptionen
01:28:01 Aufklärung vs Gegenaufklärung: Humanitärer Universalismus und die Gemeinsamkeiten zwischen Neoliberalismus und Faschismus
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Weiterführende Informationen als PDFRainer Mausfeld
Rainer Mausfeld (* 22. Dezember 1949 in Iserlohn) ist ein 2016 emeritierter deutscher Professor für Allgemeine Psychologie an der Universität Kiel. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte sind Wahrnehmungspsychologie, Kognitionswissenschaft und Geschichte der Psychologie. Seine seit 2015 veröffentlichte Kritik an der repräsentativen Demokratie und an den Funktionen der Massenmedien wird in den Medien kontrovers beurteilt. Einem breiten Publikum wurde er durch den Bestseller Warum schweigen die Lämmer und durch Vorträge und Artikel bekannt.
Definition aus Wikipedia – Rainer Mausfeld
Étienne de La Boétie
Étienne de La Boétie [etjɛn də la bɔeˈsi] (* 1. November 1530 in Sarlat; † 18. August 1563 in Germignan) war ein französischer Hoher Richter, Gelegenheitsautor und enger Freund von Michel de Montaigne.
Definition aus Wikipedia – Étienne de La Boétie
Harold Dwight Lasswell
Harold Dwight Lasswell (* 13. Februar 1902 in Donnellson, Illinois; † 18. Dezember 1978 in New York City) war ein US-amerikanischer Politikwissenschaftler und Kommunikationstheoretiker.
Definition aus Wikipedia – Harold Dwight Lasswell
American exceptionalism
American exceptionalism is the belief that the United States is either distinctive, unique, or exemplary compared to other nations. Proponents argue that the values, political system, and historical development of the U.S. are unique in human history, often with the implication that it is both destined and entitled to play a distinct and positive role on the world stage.
It originates in the observations and writings of French political scientist and historian Alexis de Tocqueville, most notably in his comparison of the United States with Great Britain and his native France. Tocqueville was the first writer to describe the country as "exceptional" following his travels there in 1831. The earliest documented use of the specific term "American exceptionalism" is by American communists in intra-communist disputes in the late 1920s.
Seymour Martin Lipset, a widely cited political scientist and sociologist, argues that the United States is exceptional in that it started from a revolutionary event. He therefore traces the origins of American exceptionalism to the American Revolution, from which the U.S. emerged as "the first new nation" with a distinct ideology, and having a unique mission...
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